die geschichte:


der siedlungsreferent karl preis plante bereits 1928 die wiederbelebung der gwg (gemeinützige wohnstätten und siedlungsgesellschaft mbh) um "....wohnungen, insbesondere kleinwohnungen für die minderbemittelte bevölkerung und angehörige des mittelstandes unter vorzugsweiser berücksichtigung der wohnungen für kinderreiche familien, dem wohnungsmarkt zu erhalten."(aus dem satzungsentwurf der stadt, 1928)

leider machte die einsetzende weltwirtschaftskrise diesem vorhaben ein ende und die lage zur zeit der weimarer republik wurde immer dramatischer. "wilde" siedlungen in form von laubenkolonien und barackenlagern begannen sich am stadtrand auszubreiten. die proletarische stadtrandsiedlung wurde zum sozialpolitischen thema ersten ranges.

die "dritte notverordnung" vom 6.10.1931 sollte den bau von reichskleinsiedlungen für arbeitslose fördern. der standard war extrem niedrig, die baukosten durften maximal 3000 reichsmark betragen, das grundstück diente gleichzeitig zur kleintierhaltung und selbstversorgung.

die siedler wurden sorgfältig ausgewählt. aus einem siedlervertrag von 1935 geht hervor, daß ein siedler mindestens 3000 arbeitsstunden in form von selbst- und nachbarschafts-hilfe zu leisten hatte. zum lohn dafür erhielt er eine anwartschaft auf eine siedlerstelle. die grundstücke wurden ausgelost. 1933 mit der machtübernahme der nationalsozialisten wurden die wohnbauunternehmen gleichgeschaltet. der neue siedlungsreferent guido harbers realisierte die deutsche siedlungsausstellung 1934 in münchen ramersdorf. die kleinhausbewegung ließ sich von der blut- und - boden- ideologie der nazis vereinnahmen. (1937 wurde das reichsheimstättengesetz geändert und beschränkte die vergabe von sogenannten volkswohnungen auf nsdap- mitglieder, veteranen und kinderreiche familien mit arischer abstammung.) 1935 wurde die gwg auf initiative von guido harbers wiedergegründet. sie sollte nun auch für den bau von "volkswohnungen" zuständig sein. ihre erste tätigkeit auf diesem gebiet war die bebauung des geländes zwischen ramersdorf und berg am laim, später die sogenannte maikäfersiedlung.

maikaefersiedlung.de